Barbara Brecht-Schall
Maria Barbara Brecht-Schall, Künstlername Barbara Berg (* 28. Oktober 1930 in Berlin; † 31. August 2015 ebenda[1]), war eine deutsche Theaterschauspielerin und Kostümbildnerin. Sie war die Haupterbin Bertolt Brechts und Verwalterin der Brecht-Erben GmbH, die auch die Interessen der weiteren Brecht-Kinder Hanne Hiob und Stefan Brecht vertrat.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Tochter von Bertolt Brecht und Helene Weigel war seit 1961 mit dem Schauspieler Ekkehard Schall verheiratet. Der Ehe entstammen die Schauspielerin und Regisseurin Johanna Schall und die Kostümbildnerin Jenny Schall.
Die Schauspielerin gehörte dem Schauspielerensemble des Berliner Ensembles seit den 1950er Jahren an. Bis 1972 spielte sie dort unter dem Namen Barbara Berg.
Sie war die Inhaberin aller Rechte an den Brecht-Stücken. Ihre restriktive Vergabepraxis von Aufführungsrechten wurde mehrfach kritisiert, zudem legte sie bei Aufführungen besonderen Wert auf eine von ihr als originalgetreu bewertete Wiedergabe. Nach dem Tod Heiner Müllers erwarb sie dessen Anteile am Berliner Ensemble.
Barbara Brecht-Schall bewohnte, bis zu seinem Tod mit ihrem Mann gemeinsam, das Gartenhaus Brechts am Schermützelsee in Buckow. Das angrenzende Wohnhaus von Brecht und Weigel wurde 1975 an die DDR verkauft, die dort 1977 ein Museum errichtete.
1987 wurde Barbara Brecht-Schall mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold ausgezeichnet.[2]
Barbara Brecht-Schall starb im Alter von 84 Jahren. Sie wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in ihrer Heimatstadt im Bezirk Mitte beigesetzt.[3]
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1955: Wer seine Frau lieb hat …
- 1955: Ein Polterabend
- 1957: Schlösser und Katen
- 1957: Katzgraben (Theateraufzeichnung)
- 1957: Berlin – Ecke Schönhauser…
- 1960: Trübe Wasser
- 1974: Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui (Theateraufzeichnung)
- 1975: Lotte in Weimar
- 1984: Der Staatsanwalt hat das Wort: Versuchung (Fernsehreihe)
- 1993: Dämmerung
Theater (Schauspieler)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1959: Bertolt Brecht: Leben des Galilei – Regie: Erich Engel (Berliner Ensemble)
Theater (Regie)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1974: Bertolt Brecht nach Christopher Marlowe: Leben Eduards des Zweiten von England – Regie mit Ekkehard Schall (Berliner Ensemble)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Detlef Friedrich: Brecht, Müller und die Richter. In: Berliner Zeitung, 26. Juli 2000.
- Wie geht es Ihnen? In: Berliner Zeitung, 28. Oktober 2000.
- Diana Zapf-Deniz: Interview anlässlich des 80. Geburtstages von Barbara Brecht-Schall. In: Dreigroschenheft, 4/2010
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Barbara Brecht-Schall im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Barbara Brecht-Schall bei IMDb
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schauspielerin und Erbin: Barbara Brecht-Schall ist tot, Spiegel Online, 1. September 2015
- ↑ Neues Deutschland, 2./3. Mai 1987, S. 4
- ↑ knerger.de: Das Grab von Barbara Brecht-Schall
Personendaten | |
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NAME | Brecht-Schall, Barbara |
ALTERNATIVNAMEN | Berg, Barbara (Künstlername); Brecht-Schall, Maria Barbara (vollständiger Name); Brecht, Maria Barbara (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Theaterschauspielerin |
GEBURTSDATUM | 28. Oktober 1930 |
GEBURTSORT | Berlin, Deutschland |
STERBEDATUM | 31. August 2015 |
STERBEORT | Berlin, Deutschland |